Interessantes zur Pizza

Wortentstehung

Das ursprünglich italienische Wort stammt möglicherweise von pinza, einem Dialektwort, das immer noch in einigen italienischen Mundarten vorkommt und sich von latainisch pinsere („zerstoßen“) ableitet. Im Mittellatein wurde das Verb in der Bedeutung backen gebraucht. Eine andere Hypothese vermutet, dass sich Pizza vom neapolitanischen piceà, pizzà für „zupfen“ ableitet, vergleiche kalabrisch pitta. Schon früh wurde das Wort entlehnt ins Griechische als pita für „Fladen“. 

Geschichte

Die Zubereitung von Pizza, die ursprünglich durch Bäckereien im lodernden Ofen erfolgte, zeigt eine Verwandtschaft zu anderen Flammkuchen und Flachbroten, die schon seit Urzeiten häufig auch im sich noch aufheizenden Brotbackofen zubereitet werden und sich nicht ohne Weiteres einem bestimmten Land oder einer Region zuordnen lassen und zum Beispiel auch in Italien als Focaccia (die schon die Etrusker, die zwischen 800 und 100 v. Chr. wirkten, kannten) bekannt sind. Durch Flammkuchen, die frühzeitig eingeschossen werden und sehr flach geformt sind, konnte ein Bäcker die Hitze im Ofen bereits vorab nutzen und so auch, anhand der Backdauer der Kuchen, die optimale Ofentemperatur zum anschließenden Backen der Brote abschätzen. Flammkuchen, aber möglicherweise auch Lahmacun  (kannten die Assyrer schon im 2.Jahrtausend v. CHr.), werden als Vorfahren der Pizza angesehen. Sie lassen sich aber gut durch den üblicherweise abweichenden Belag von echter Pizza abgrenzen.

18. Jahrhundert
 
Die nur mit Olivenöl beträufelte, mit Tomatenscheiben und Oregano oder Basilikum belegte Pizza ist seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts nachgewiesen, als die Tomate in Süditalien populär wurde. Der Name ist vermutlich älter – die apulische Pizza pugliese oder die kalabresische  Pitta inchiusa zum Beispiel enthalten neben Hefeteig nur seit alters bekannte Zutaten wie Olivenöl,Zwiebeln, Salz oder Schweineschmalz. Der ligurischen Focaccia ähnliche Fladenbrote sind seit der Antike verbreitet. Da Pizza bei sehr hoher Temperatur gebacken werden sollte, was in den wenigsten Haushalten möglich war, wurde sie anfangs vorbereitet, aber ungebacken zum örtlichen Bäcker gebracht, bis ein eigener Handwerkszweig der Pizzamacher, der Pizzaiolo, entstand, der auch den Teig herstellte und belegte.

Eine Pizza, die heutigen Vorstellungen entspricht, soll erstmals am 11. Juni 1889 in Neapel vom Pizzaiolo Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi hergestellt worden sein, der beauftragt worden war, König Umberto I. und seiner Frau Margherita eine Pizza zu servieren. Er belegte sie patriotisch mit Zutaten in den italienischen Nationalfarben: grünes Basilikum, weißer Mozzarella und rote Tomaten. Diese Kombination mit Käse ist bis heute die Grundlage zahlloser Pizza-Varianten. Diese Geschichte ist jedoch mittlerweile von Historikern widerlegt worden. Die Königin ließ sich bereits vorher von jeweils anderen Pizzabäckern Pizza in den Palast bringen. Im Jahr 1880 erschien hierüber ein Zeitungsartikel auch in der Washington Post; aus einer Liste mit 35 verschiedenen Pizzabelägen wählte sie acht Sorten aus, die dann für sie gebacken wurden. Bei diesem Pizzabäcker handelte es sich nicht um Esposito. Er war lediglich der einzige, der die Empfangsbestätigung des Hofes aufbewahrt hatte.

Gegenwart
 
Anstelle frischer Tomaten wird inzwischen meist eine vorbereitete Tomatensauce (Salsa pizzaiola) verwendet. Durch italienische Auswanderer verbreitete sich die Pizza gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch in den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pizza auch in Europa außerhalb Italiens bekannt.
Pizza vom Blech in Rom
Auf Pizza spezialisierte Fast-Food-Ketten wie Pizza-Hut existieren in den USA seit den späten 1950er Jahren, in Deutschland seit 1983. Die ersten Tiefkühlpizzen kamen in den USA in den 1960er Jahren auf den Markt, kurze Zeit später auch in Europa. Als Reaktion auf die Verbreitung von Fast-Food-Pizza und Tiefkühlpizza wurde 1984 in Neapel die Associazione Verace Pizza Napoletana mit Unterstützung der Region Kampanien gegründet, die sich die Wahrung der Tradition der Pizza napoletana zur Aufgabe stellt. Ihre Mitglieder, Pizzerias auf der ganzen Welt, haben das Recht, ihre Pizza als Verace Pizza Napoletana (echte neapolitanische Pizza) zu bezeichnen. Die traditionelle Herstellungsweise und die Verwendung der korrekten Zutaten wird regelmäßig kontrolliert.

Heute gilt Pizza nebenSpaghetti als das bekannteste italienische Nationalgericht und wird weltweit angeboten.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pizza)


Verschiedene Pizzasorten

Es gibt eine beinahe unendliche Anzahl an Pizzasorten. Trotzdem gibt es einige 'Klassiker' und Grundsorten, die nicht unerwähnt bleiben sollen:

  • Margherita: mit Mozzarella und Basilikum
  • Pizzaiola: mit Tomaten-Knoblauch-Sauce
  • Diavolo: Scharfe Pizza
  • Calzone: Die Ur-Pizza, Klapp-Pizza mit den unterschiedlichsten Füllungen (von calza für Strumpf oder calzoni für Beinkleider)

Andere häufige Beläge, die sich direkt aus dem Italienischen ableiten, sind: Funghi (Pilze), Prosciutto (Schinken), al Tonno (Thunfisch), Quattro Formaggi (Vier Käse), Cipolla (Zwiebel), Marinara (Meeresfrüchte).
  • Pizza American Style: Die in den USA oft angebotene Pizza-Variante hat einen dickeren Boden als die italienische Pizza. Sie wird in einer speziellen Pizzapfanne gebacken. Außerdem ist sie mit weit mehr Käse bestreut. Weitere Bezeichnung für die 'amerikanische Pizza' sind Chicago style, deep dish oder Sicilian.